Bei jedem Anbandeln einer neuen Beziehung gibt es ungeschriebene Regeln und absolute No-Gos, die zum sofortigen „Aus“ führen. Egal ob es sich um das Sprechen über eine/n Ex beim ersten Date oder exzessive Eifersuchtsattacken handelt – jeder Mensch weiß im Großen und Ganzen, welche Verhaltensweisen gerade in der sensiblen, wackeligen Anfangsphase tunlichst vermieden werden sollten.

Warum vergraulen Recruiter ihre Kandidat:innen dann so oft schon am Anfang?

Recruiting ist ebenfalls der Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung, die wichtige „Candidate Experience“ ist nicht umsonst in aller Munde. Natürlich vergrault kein Unternehmen absichtlich seine Bewerberinnen und Bewerber. Aber die Konkurrenz ist groß und manchmal entscheidet schon ein kleiner Fauxpas über den Erfolg eines Bewerbungsprozesses. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie auch die/den letzten Bewerber:in in spätestens zehn Tagen (nicht) loswerden.

1. Verschwenden Sie Zeit!
Langwierige Bewerbungsverfahren sind Out! Es gibt nichts Schlimmeres, als Bewerber:innen wochen- oder gar monatelang auf eine Antwort warten zu lassen. Nur allzu verständlich, dass die Kandidatin/der Kandidat sich gerne von der Konkurrenz abwerben lässt. Seien Sie schnell und werfen Sie damit ein gutes Licht auf die Candidate Experience Ihres Unternehmens!
2. Die Jobbeschreibung passt nicht zu den eigentlichen Aufgaben
Natürlich gibt es auch nicht allzu beliebte Jobs. Aber hübschen Sie die Aufgabenbeschreibung nicht einfach auf. Zum einen vermeiden Sie dadurch schnell und einfach Fehlbesetzungen. Zum anderen muss die Kandidatin/der Kandidat im Interview nicht erfahren, dass der Job, auf den sie/er sich beworben hat, in der Realität ganz anders aussieht.
3. Jeden Kontakt vermeiden
Sie wollen Ihre/n Kandidat:in nicht verlieren? Antworten Sie auf ihre/seine Mails! Gehen Sie ans Telefon! Lassen Sie so wenig Zeit ins Land gehen, wie Sie können, bevor Sie sich mal wieder bei ihr/ihm melden. Andere sind sonst schneller!
4. Machen Sie die Terminkoordination kompliziert.
Ja, es ist manchmal schwierig, die Terminvorschläge des Kandidaten/der Kandidatin mit denen der Interviewer unter einen Hut zu bringen. Den geplanten Termin jedoch immer und immer wieder zu verschieben, ist der perfekte Weg, um die/den Bewerber:in das Interesse verlieren zu lassen. Also sehen Sie Termine zum Vorstellungsgespräch als verbindlich an und zeigen Sie dadurch, wie professionell Sie wirklich sind!
5. Zeigen Sie Inkompetenz im Interview
Behalten Sie immer im Kopf: Sie sind das Aushängeschild Ihres Unternehmens. Es gibt kaum schlechteres Employer Branding, wenn der erste Eindruck von Ihnen mit Unpünktlichkeit, keiner Vorbereitung und dadurch irrelevanten Fragen verbunden wird. Bereiten Sie sich also gründlich vor und achten Sie auch darauf, keine Monologe zu führen, sondern im offenen Dialog mit der/dem Bewerber:in zu stehen. Es gilt: 20 % reden Sie, 80 % die/der Bewerber:in.
6. Seien Sie arrogant
Begegnen Sie Ihrer/Ihrem Bewerber:in mit dem gleichen Respekt, den Sie auch von ihr/ihm erwarten würden und behandeln Sie sie/ihn nicht als Bittsteller. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Sie genauso angewiesen auf gute Kandidat:innen, wie diese auf Sie. Ein Gespräch auf Augenhöhe ist daher ein Muss. Und ganz ehrlich, würden Sie für jemanden arbeiten wollen, die/der Sie nicht wertschätzt?
7. Vermeiden Sie Feedback
Egal wie wenig Zeit Sie haben, vergessen Sie nicht, Ihre/n Kandidat:in über den Stand der Dinge auf dem Laufenden zu halten. Transparenz im Bewerbungsprozess ist das beste Mittel, um Kandidat:innen bei der Stange zu halten.
8. Führen Sie sieben, acht Interviews mit der/dem Kandidat:in - mindestens
Mehr hilft leider manchmal auch nicht mehr. Nach einer gewissen Zeit, sagen wir zwei bis vier Interviews, sollten Sie definitiv in der Lage sein zu entscheiden, ob Sie die/den Kandidat:in nun einstellen wollen oder auch nicht. Tipp: Entwickeln Sie einen Case, durch den Sie in der Lage sind, die für Sie relevanten Skills wie bspw. strukturiertes Denken in Erfahrung zu bringen. Hinterlassen Sie so einen strukturierten, organisierten und entscheidungsfreudigen Eindruck vom Unternehmen bei der Kandidatin/bei dem Kandidaten. So kann diese/r davon ausgehen, in einem angenehm organisierten Arbeitsumfeld anzufangen zu arbeiten.
9. Geben Sie leere Versprechen
Stehen Sie zu Ihrem Wort! Wenn Sie jemanden zu einem Interview einladen wollen, dann tun Sie das auch. Und wenn nicht, seien Sie ehrlich und sagen Sie es ihr/ihm. Niemand möchte in einem Unternehmen arbeiten, auf das man sich nicht verlassen kann. Also vergeuden Sie nicht einfach die Zeit Ihrer/Ihres Kandidat:in.
10. Pay peanuts and you will get monkeys!
Natürlich wollen Sie für möglichst wenig Geld eine/n möglichst gute/n Kandidat:in gewinnen. Achten Sie dabei jedoch auf eine möglichst faire Bezahlung. Wer Gehälter deutlich unter dem Marktdurchschnitt zahlt, kann auch mit keinen Top-Kandidat:innen rechnen. Zur Candidate Experience gehört auch eine respektvolle Gehaltsverhandlung.

Fazit

An und für sich ist es nicht schwierig, aber natürlich zeitaufwändig, diese Fehler zu vermeiden. Wir von aquilliance helfen Ihnen gerne, Ihre Recruitingprozesse zu prüfen und Sie zu entlasten! Sprechen Sie uns einfach an.