Ist Gamification der heilige Gral für Erfolg im Vertrieb? Nein: Der Schlüssel dazu ist immer noch die strukturierte Fleißarbeit. Gamification bietet jedoch viele interessante Möglichkeiten, den positiven und spielerischen Wettbewerb im Vertrieb zu fördern. Je nach Unternehmenszielen und Ausgangssituation lassen sich einzelne Ideen der Gamification nutzen, um bestimmte Herausforderungen spielerischer, aber nicht weniger erfolgreich zu meistern.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner wagt nach der Studie “Gamification 2020” aus dem Jahr 2012 zwar die Prognose, dass die Begeisterung für Gamification bald abflauen wird. Mangelnde Sachkenntnis werde dazu führen, dass viele Projekte scheitern werden. Unabhängig davon ist Gartner jedoch davon überzeugt, dass Gamification eine transformierende Wirkung auf viele Unternehmensbereiche haben wird.

Lassen Sie uns das Ganze konstruktiv betrachten: Erfolgreiche Gamification-Prozesse brauchen immer eine gut sitzende Strategie, die zum Unternehmen passt. Aus meiner Erfahrung der letzten Jahre habe ich die folgenden Tipps entwickelt, die Ihnen Hinweise darauf geben, was bei der Einführung von Gamification im Vertrieb zu beachten ist.

 

1. Klares Ziel
Das Gamification-Konzept sollte ein klares und vor allem messbares Unternehmensziel verfolgen.
2. „Keep it short and simple”
Einfach und leicht verständlich starten. Das Konzept klar und deutlich kommunizieren, damit es auch alle Mitarbeiter verstehen. Die einfachste Lösung wird in der Regel auch die beste sein.
3. Explizite Spielregeln
Die Welt ist bereits komplex genug – mit vielen expliziten, aber auch impliziten Regeln. Der Charme von Gamification liegt darin, die Welt einfacher zu machen. Darauf sollten die Spielregeln ausgerichtet sein.
4. Change Management Prozess
Die Einführung von Gamification ist ein Veränderungsprozess, der sauber gelauncht und aktiv gemanagt werden muss. Der für den Vertrieb verantwortliche Manager sollte die Systematik und Tools auch in der alltäglichen Arbeit nutzen.
5. Vertriebsnutzen bieten
Viele Vertriebler waren auch ohne Gamification erfolgreich. Doch auch sie sollen mit dem neuen Konzept arbeiten. Daher ist es wichtig, den klaren Nutzen und Mehrwert herauszuarbeiten.
6. Realistische Herausforderungen
Damit Gamification einen Vorteil gegenüber dem Vertriebscontrolling bietet, gilt es lange und große Aufgaben in kleinere und erreichbare Etappen zu unterteilen.
7. Schnelles Feedback und Belohnung
Gamification sollte den Vertriebsmitarbeitern schnelle Rückmeldung zu ihrer Leistung geben. Je schneller die Rückmeldung und damit die Belohnung, desto größer der Effekt auf ihr Handeln.
8. Regelmäßige Weiterentwicklung
Ähnlich wie ein Produkt hat auch ein Gamification-Konzept eine Halbwertzeit. Mitarbeiter gewöhnen sich an Prozesse, es schleichen sich Unschärfen ein. Das Konzept sollte daher regelmäßig überarbeitet, angepasst und laufend verbessert werden, um es ganz auszuschöpfen.
9. Automatisierung der Prozesse
Gamification-Prozesse sollten nach Möglichkeit automatisiert werden, um sie effizient ins das Tagesgeschäft einzubinden.
10. Realtime Auswertungen
Die Auswertungen und Ranglisten sollten möglichst in Realtime abgebildet werden. Das schafft für die Mitarbeiter Transparenz über die eigene Leistung und zeigt ihnen, wo sie im Vergleich zu relevanten Peers stehen.
11. Erfolge feiern
Aufgabe des Managements ist es, Erfolge wahrzunehmen und umgehend Lob auszusprechen. Dafür eignet sich eine Business Social Media Plattform wie zum Beispiel Chatter von Salesforce.com.

Wenn Sie mehr über den aktuellen Megatrend Gamification erfahren wollen, verfolgen Sie diesen Blog. Im nächsten Teil betrachte ich, ob Gamification nur nett verpacktes Vertriebscontrolling ist.